Von Silke Nierfeld | 03.12.2024 | Lesezeit ca. 6 Minuten

Was Intuition wirklich bedeutet

Echte Intuition als unmittelbares Seelenwissen unterscheidet sich grundlegend vom oft beschriebenen vagen Bauchgefühl. Der Beitrag klärt diese wesentliche Unterscheidung und zeigt anhand von Zitaten, wie sich Intuition entfaltet.

Grafik der physikalischen und transzendenten Welt

Wie wird Intuition im Allgemeinen verstanden?

Intuition wird oft mit dem Wiedererkennen von Ähnlichkeiten verwechselt, oder dem Durchschauen von Problemen und Charaktereigenschaften anderer. Beides sind wertvolle Fähigkeiten, aber nicht wahre Intuition.

Der Duden definiert Intuition als

Aufzählungszeichenunmittelbares Erkennen ohne Reflexion, das Erfassen eines Sachverhalts oder eines komplizierten Vorgangs

AufzählungszeichenEingebung, [plötzliches] ahnendes Erfassen

Diese Definition enthält keinen Hinweis auf die lateinische Wurzel intueri, die anschauen oder betrachten bedeutet. Der Begriff Schau impliziert eine Ausrichtung auf etwas Höheres als den Betrachter selbst, auf den Geist. Diese tiefere Bedeutung lädt uns ein, Intuition als eine Art inneres Sehen zu verstehen, das über das Offensichtliche hinausgeht und uns mit etwas Größerem verbindet.

Häufig wird Intuition fälschlicherweise mit Inspiration verwechselt, lateinisch inspirare, etwas hineinatmen oder einhauchen. Inspiration bezeichnet den Prozess oder Zustand, in dem Ideen, Kreativität oder Erkenntnisse plötzlich und erhebend auftauchen. Es ist ein Gefühl von Begeisterung, Enthusiasmus oder Euphorie, das uns oft überkommt, wenn wir von neuen Ideen begeistert werden. Diese Unterscheidung ist wichtig, um die einzigartigen Qualitäten von Intuition und Inspiration zu erkennen und wertzuschätzen.

Info:

Echte Intuition ist das ganzheitliche Erfassen und unmittelbare Verstehen der Wirklichkeit. Sie hat nichts mit Geistesblitzen zu tun, sondern mit Verbundenheit und Tiefe der Wahrnehmung.

Intuition wird oft mit anderen inneren Erfahrungen verwechselt. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was Intuition wirklich ist und wie sie sich von ähnlichen Phänomenen unterscheidet.

Intuition vs. innere Stimme

Während die innere Stimme unser Gewissen und unsere Konditionierungen widerspiegelt – geprägt von Erziehung, Erfahrungen und kulturellem Umfeld – ist die Intuition etwas Tieferes. Sie ist eine stimmlose Stimme, die durch Schwingung und eine Art magnetische Anziehung wirkt. Um diese feine Kommunikation mit unserer Seele zu entwickeln, braucht es die Fähigkeit, Gedanken und Gefühle zur Ruhe zu bringen, denn sie überlagern die Seelenaktivität.

Intuition vs. Bauchgefühl: Die Unterschiede erklärt

In Quizshows hören wir oft den Rat, auf das Bauchgefühl zu hören. Doch Vorsicht: Bauchgefühle sind körperliche Instinkte, die uns bei Wissensfragen nicht unbedingt weiterhelfen. In früheren Zeiten waren sie lebenswichtige Warnsignale, heute können sie uns in die Irre führen – zum Beispiel, wenn anders aussehende Menschen instinktiv abgelehnt werden.

Dabei produziert unser Verstand täglich Tausende von Gedanken, von denen nur ein kleiner Teil wirklich relevant ist. Es kann sehr befreiend sein, zu lernen, diese Gedankenflut zu beobachten, ohne ihr zu viel Gewicht beizumessen.Indem wir diese Unterscheidungen verstehen, öffnen wir uns fĂĽr ein tieferes Verständnis unserer Intuition – einer faszinierenden inneren Ressource, die es zu entdecken gilt.

Die gefühlte Wahrheit ist ein Phänomen unserer Zeit. Menschen identifizieren sich mit ihren Gedanken und Gefühlen und verwechseln diese mit der Realität. Unser Verstand (Monkey-Mind) produziert täglich Tausende von Gedanken, von denen nur ein kleiner Teil wirklich relevant ist. Es ist befreiend zu lernen, diese Gedankenflut zu beobachten, ohne ihr zu viel Gewicht beizumessen. Indem wir verstehen, dass Gedanken nicht die Wirklichkeit sind, öffnen wir uns für die Dimensionen, die unser Denken übersteigen. Wirklichkeit.

Die Prä/Trans-Verwechslung verstehen

Die Prä/Trans-Verwechslung tritt auf, wenn prärationale Erfahrungen fälschlicherweise als transrational interpretiert werden oder umgekehrt. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Verwechslung von Bauchgefühl und geistiger Intuition.

Grafik der 5 Intelligenzzentren des Menschen

Prärationales Bewusstsein bezieht sich auf Bewusstseinszustände, die vor der Entwicklung des rationalen Denkens und der kritischen Reflexion liegen, z. B. Instinkte und Emotionen.

Transrationales Bewusstsein bezieht sich auf die absolute Wirklichkeit jenseits des vierdimensionalen Raumzeit Kontinuums.

Da prärationale und transrationale Zustände beide auf ihre je eigene Weise nichtrational sind, können sie dem ungeschulten Auge ähnlich, oder sogar identisch erscheinen

Ein häufiger Denkfehler besteht darin, alle höheren und transrationalen Zustände auf niedrigere und prärationale zu reduzieren. Sigmund Freud neigte dazu, religiöse Erfahrungen als Produkte der menschlichen Psyche zu betrachten, die auf unbewussten Wünschen, Konflikten und neurotischen Mechanismen beruhen.

Wenn man andererseits für höhere und mystische Zustände offen ist, aber dennoch prä und trans verwechselt, dann wird man alles Prärationale in transrationaler Glanz erheben oder elevieren wollen. Carl Gustav Jung neigte dazu, dissoziierte und undifferenzierte Zustände als transrational zu betrachten, obwohl es ihnen an Integration mangelte. Freud war ein Reduktionist, Jung ein Elevationist – die beiden Seiten der Prä/Trans-Verwechslung.

Intelligenz, die voll erwacht ist, ist Intuition, und Intuition ist die einzig wahre FĂĽhrung im Leben.

Jiddu Krishnamurti

Drei wesentliche Eigenschaften echter Intuition

AufzählungszeichenEchte Intuition ist synthetisches Verstehen, ein Vorrecht der Seele. Sie bedeutet, dass die physische und die metaphysische Welt gleichzeitig und ungetrennt wahrgenommen werden. Dies ist möglich, weil die Seele auf ihrer eigenen Ebene in zwei Richtungen greift: zum Göttlichen und zur Persönlichkeit.

AufzählungszeichenDie Intuition ist eine innere Wahrnehmung der Wahrheit. Sie hat einen eigenen Charakter, der nichts mit Wissen oder Ideen zu tun hat, sondern mit Gewissheit.

AufzählungszeichenIntuition schließt die vierte und fünfte Dimension mit ein. Sie erfasst die Dinge dort, wo die Zeit aufgehört hat, Zeit zu sein. Intuition ist das Gegenmittel zu den Illusionen des Verstandes, zu den begrenzenden Denkgewohnheiten.

Wie kann Intuition geweckt werden?

Geistige Intuition wird durch Selbst-Einung geweckt, durch die Bewusstwerdung der Seele, die Carl Gustav Jung als Individuation beschrieben hat. Es ist der Prozess, in dem man lernt, die geistige Wirklichkeit von mentalen Konstrukten zu unterscheiden. Das Geistige hat eine ganz andere Schwingung, weil es unvergänglich ist.

Wir verwandeln den Arbeitsalltag von Menschen und Organisationen, indem wir die Seelenebene bewusst machen.

Albert Einstein und die Intuition

Albert Einstein hat sehr offen darüber gesprochen, dass er sich von seiner Intuition leiten ließ. Sie führte ihn zu völlig neuen Vorstellungen über die Beschaffenheit der Welt, die er dann wissenschaftlich und intellektuell ausarbeitete.

Intuition ist die Sprache der Seele, die uns leise den Weg weist.

Ich denke 99 Mal und finde nichts. Ich höre auf zu denken, schwimme in der Stille und die Wahrheit kommt zu mir.

Die Intuition ist der SchlĂĽssel, der uns den Zugang zur Wahrheit ermöglicht, die ĂĽber das rein Verstandesmäßige hinausgeht. 

Das eigentlich Wertvolle ist im Grunde die Intuition.  Der Intellekt hat auf dem Weg zur Entdeckung wenig zu tun. Es kommt ein Bewusstseinssprung, nennen Sie es Intuition oder wie Sie wollen, und die Lösung kommt zu Ihnen und Sie wissen nicht, wie oder warum. 

Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.

Zwei weitere Zitate zur Intuition

Intuition ist eine durch alle Denkbarrieren plätschernde kosmische Zärtlichkeit. Peter Horton

Intuition besteht darin, alle unwesentlichen, oberflächlichen Details der Dinge wegzulassen und tief in ihrem Innern verborgene Ähnlichkeiten zu erkennen. Douglas Richard Hofstadter

Fazit: Echte Intuition

Der übliche Gebrauch des Begriffs Intuition zeugt von der Unbewusstheit höherer Dimensionen der Wirklichkeit. Im rationalen Weltbild spielt die Seele kaum eine Rolle, obwohl sie der Architekt und Dirigent des Lebens ist. Die Entwicklung der Intuition ist ein langwieriger Prozess, der mit der zunehmenden Selbsterkenntnis beginnt.

Wie jede andere Funktion muss auch die Intuition trainiert werden. Das bedeutet, dass die Aufmerksamkeit über mehrere Jahre auf diese Tätigkeit gerichtet werden muss, um Sicherheit zu erlangen. Auf dem Seelenweg der Einweihungen erweitert sich die Wahrnehmungsfähigkeit, und damit wird die Intuition immer zuverlässiger.

Insiderooms – Unser Ansatz

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