Von Silke Nierfeld |29.03.2025 | Lesezeit ca. 3 Minuten

Die Transformation vom Ich zum Selbst

In jedem Menschen gibt es ein Ich, das aus der Identifikation mit Gedanken und Gefühlen besteht, und ein wahres, oder tieferes Selbst, seine Seele. Transformation bedeutet, alle erlernten und ererbten Masken, Muster und Vorstellungen aufzugeben, die nicht mit dem wahren Selbst übereinstimmen, sodass dieses zum Zentrum des Erlebens wird.

Ein Tacho, der das Spektrum von Persönlichkeit (rot) bis Seele (grün) anzeigt

Glück ist nur das, was unserem wahren Wesen entspricht – aber die herkömmlichen Strategien sind entgegengesetzt konzipiert: Es geht um Erfolg in der Außenwelt, der noch lange keine innerer Zufriedenheit bedeutet sondern, oftmals chronischen Stress und das Gefühl im Hamsterrad zu laufen. Die Lösung liegt darin, herauszufinden, wer wir wirklich sind, und uns von falschen Identifikationen und Überzeugungen zu befreien. Erst dann können wir unseren Alltag essenznah gestalten und unsere Lebensaufgabe erfüllen – ein Erfolg ganz anderer Größenordnung, der obendrein frei von Egoismen ist. Jedes Handeln, das aus unserem innersten Selbst entspringt – und nicht aus Zwecklogik oder falschem Pflichtgefühl –, wird von einem Strom der Freude getragen. Es entspricht unserer wahren, seelischen Natur.

Unsere Energie, unser einzigartiges Schwingungsmuster steht in ständer Wechselwirkung mit der Welt. In meiner energetischen Arbeit entschlüssele ich nicht nur unbewusste Strukturen und Potenziale, die den stabilen Teil der Energie ausmachen. Leben bedeutet fortlaufenden Wandel, und daraus folgen temporäre Energiemuster, die den Lauf der Dinge beeinflussen. Gleiche Umstände können gleiche Ergebnisse bewirken, sie müssen es aber nicht.

Energie ist sowohl individuell als auch universell. Sie ist das Dazwischen: zwischen Göttlichem und Irdischem, Transzendentem und Manifestem, Seele und Körper, zwischen allen Lebewesen. Im Einklang mit der Natur zu handeln, macht das Leben mühelos. Die Chinesen nennen diese Weisheit Wu-Wei – ich nenne sie Flow.

Wie unterscheiden sich Persönlichkeit und Seele?

Die Persönlichkeit entwickelt sich durch den physischen, den emotionalen und den mentalen Körper. Eine integrierte und durchsetzungsfähige Persönlichkeit zu haben, ist unerlässlich. Es ist die aktive Intelligenz – die Strukturen und Kompetenzen – die dazu dient, sich in der Welt auszudrücken. Das Problem der Persönlichkeit liegt darin, dass es eine Sammlung unterschiedlicher Anteile ist, die sich nicht auf ein gemeinsames Ziel ausrichten, ihnen fehlt eine innere Ordnung und Führung, deshalb ist das Leben so anstrengend.

Die Seele ist das Sein in der Welt, ein Oszillieren zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Da die Seele – das unveränderliche Prinzip des Lebens – der Komponist und Dirigent des Lebens ist, ist es das größte Glück, von ihr geführt zu werden und seinen Lebenssinn zu verwirklichen. Im Unterschied zur Psyche, die ein Organ der Verarbeitung von Ängsten und Gefühlen ist, ist die Seele sowohl in der endlichen physikalischen Welt als auch in der unendlichen metaphysischen Welt zu Hause.

Die häufigste Form der Verzweiflung ist, nicht zu sein, wer du bist.

Søren Kierkegaard

Wie wird man sich seiner Seele bewusst?

Jeder Mensch kommt irgendwann an den Punkt, an dem materielle Freuden, auch Erfolg und Macht, nicht mehr befriedigen und Unzufriedenheit entsteht. Nicht gelebtes Leben und die unbeantwortete Frage nach dem tieferen Sinn erzeugen psychische Konflikte und Krankheiten. Das Leiden hat aber einen Zweck, und der besteht darin, den Menschen zu zeigen, dass sie etwas ändern müssen, dass sie nicht in der Wahrheit sind.

Als bipolares Körper-Seele-Wesen ist der Mensch erst dann ganz, wenn seine Seele mit der Persönlichkeit verschmilzt und das Leben lenkt. Im Kontakt mit der eigenen Seele zu sein und von ihr geführt zu werden, ist das tiefste Glück, das man sich vorstellen kann. Um diesen Zustand der inneren Freiheit und Sinnhaftigkeit zu erreichen, müssen Menschen durchschauen, wie ihre Denkstrukturen und unbewussten Überzeugungen sie davon abhalten.

In dem Gedankenkonglomerat über sich selbst stecken weit mehr ererbte, kulturell indoktrinierte und unbewusst verankerte Ansichten als Selbsterkenntnis. Das Ergebnis ist ein Leben, das sein Potenzial nicht voll entfaltet und sich nicht an den eigenen Maßstäben orientiert, weil diese unklar sind.Amor Fati – die Liebe zum Schicksal
Der Mensch tritt unwissend in seine Existenz ein und folgt dem Beispiel aller anderen, dem Leben seinen Willen aufzuzwingen. Seine Unwissenheit über sein wahres Selbst nährt das Ego, das im Grunde nur ein Bündel von Gedanken und Identifikationen ist. Das Leiden, das aus dieser Fehlidentifikation entstehen kann, ist unermesslich und unnötig. Jedes Leben hat Anteile von Schmerz und Verlust, aber das Leiden entsteht einzig durch den Widerstand des Egos. In der Akzeptanz dessen, was ist, kann sich dieses Leiden auflösen.
In der Bewusstwerdung des wahren Selbst entwickelt sich die Liebe zum Schicksal – Amor fati – die vor allem durch Nietzsche Bekanntheit erlangt hat. Sie geht über bloße Akzeptanz hinaus, wie sie etwa die Stoiker praktizierten. Diese Haltung bedeutet, das eigene Los nicht nur anzunehmen, sondern es in seiner Gesamtheit zu bejahen – mit allen Höhen und Tiefen, mit allem Schmerz und aller Freude. Diese tiefe Verbundenheit mit dem Leben entsteht aus der Erkenntnis des Unendlichen, das Jung als den eigentlichen Maßstab des Lebens verstand.
Die Methode der Selbsterkenntnis heißt Neti Neti (nicht dies, nicht das). Indem alles Falsche, Relative und Begrenzte ausgeschlossen wird, offenbart sich das wahre Wesen. Der Mensch ist weder Körper noch Gedanken, weder Emotionen noch Erfahrungen – er ist die Lebendigkeit, das Sein, in dem Erfahrungen stattfinden. Jeder Mensch trägt ein einzigartiges Schwingungsmuster in sich, das seinen Erlebnissen Qualität und Rhythmus verleiht. Energetisches Profiling ermöglicht es, diesen Rahmen zu erfassen.
Befreit von allen Überzeugungen, wer man zu sein hat oder nicht sein darf, entfalten sich die Potenziale des wahren Selbst. Sie zeigen sich im WIE – in der Art und Weise, wie ein Mensch handelt. Alles, was aus dem Selbst heraus geschieht, ist von tiefer Freude durchzogen. Das ist der Unterschied zu den stresserzeugenden Zielerreichungslogiken des Verstandes. Jetzt wird deutlich: Die Persönlichkeit ist nur das Mittel, mit dem sich das wahre Selbst zum Ausdruck bringt. Ohne dessen Input fehlt dem Leben das Wesentliche. Nicht nur wichtig, sondern unverzichtbar
Der Prozess der Individuation ist essenziell für ein erfülltes Leben. Wer sein wahres Wesen nicht kennt, kann sich nicht die Bedingungen schaffen, die er für seine Entfaltung braucht. Wahres Glück ist das, was dem eigenen Wesen entspricht – nicht das, was äußerlich als Erfolg gilt. Man kann objektiv alles besitzen und dennoch tief unglücklich sein. Besonders bei Künstlern wird sichtbar, wie sie an den falschen Umständen zerbrechen, obwohl sie vermeintlich ihren Traum verwirklichen.
Unsere Gesellschaft steckt jedoch noch in der Illusion der Trennung und Objektivität fest, als könnte eine Beobachtung ohne einen Beobachter gemacht werden. Die Anpassung an äußere Normen und Erwartungen vermittelt zwar Zugehörigkeit und verspricht Erfolg – führt aber zur Entfremdung vom eigenen Wesen. Es ist kein Anzeichen von seelischer Gesundheit, sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können (Krishnamurti).
Schon Aristoteles erkannte, dass jedes Lebewesen ein inneres Leitsystem zur Selbstverwirklichung in sich trägt. Nur wer seinen eigenen inneren Zielen folgt, findet zu wahrer Erfüllung (Eudaimonia). Entwicklung folgt apriorischen Mustern, deren Grundstruktur und Hauptthemen durch energetisches Profiling ermittelt werden können.
Sämtliche Entwicklungsmodelle unterliegen einem blinden Fleck: Der Mensch kommt nicht als unbeschriebenes Blatt zur Welt. Er ist eine Seele, die wachsen und reifen will – und dafür bestimmte Strukturen und Umstände wählt. Die fundamentale Frage – Was soll ich tun? – beantwortet weder eine Theorie noch eine Landkarte des Bewusstseins. Ihre Antwort liegt allein in der Erkenntnis des Selbst.

Jenseits der Psyche: Ein neuer Weg zur Individuation

Jung unterschied nicht zwischen Psyche und Seele – doch genau hier liegt der entscheidende Unterschied: Das Selbst ist die essenzielle Grundlage der Existenz, während die Psyche erst in der Kindheit entsteht – ein Verarbeitungssystem für Ängste und Emotionen. Weil der Mensch sich mit seinen Gedanken identifiziert, die an die Psyche gekoppelt sind, handelt er selten rational. Weniger als zehn Prozent aller Entscheidungen beruhen auf bewussten Überlegungen.

Doch das Selbst ist stets präsent und wirkt hintergründig auf das Leben ein. Es gibt die Antwort auf die Frage, die kein System beantworten kann: Was soll ich tun? Diese Ebene gezielt zugänglich zu machen, ist der Kern von Reinventing Transformation. Individuation ist die Verschmelzung von Persönlichkeit und Seele, zu einer seelenbewussten, wahrhaft lebendigen Ganzheit – sie kann auch aus zwei Richtungen erfolgen, wodurch Transformation ohne zermürbende Change Pozesse gelingt.


Ich löse keine Probleme, ich kläre mein Denken und die Probleme lösen sich von selbst. 

Louise Hay

Selbstverwirklichung und Potenzialentfaltung

Viele Menschen befinden sich auf der Suche nach erfüllenden Lebensinhalten. Aristoteles‘ Konzept der Entelechie bietet hier einen wertvollen Ansatz: Jedes Lebewesen besitzt ein inneres Leitsystem zur Selbstverwirklichung. Nur wenn sich ein Individuum gemäß seinen apriorischen Strukturen entfaltet, kann es Eudaimonia – ein erfülltes und glückliches Leben – erreichen. Dieses antike Konzept findet seine moderne Entsprechung in der Idee der Selbstverwirklichung. Jeder Mensch ist ein Unikat mit individuellen Entwicklungszielen. Dieser Tatsache wird man mit objektivierenden Denkweisen und Entwicklungsmodellen nicht gerecht.

Das wahre Wesen des Menschen, seine Eigentlichkeit, wurzelt in seiner seelischen Identität. Die seelischen Strukturen, eine einzigartige Kombination von energetischen Urmustern, bergen die individuelle Lebensaufgabe und streben nach Entfaltung. Da sie über die physische Existenz hinausreichen, vermitteln sie ein tieferes Gefühl von Sinn. Das Seelenmuster formt Körper, Geist und Psyche, bleibt aber im Gegensatz zu diesen unbeeinflussbar durch äußere Einflüsse wie Erziehung, Bildung oder Prägung. Dieses Verständnis zeigt, dass die eigenen, unveränderlichen Aspekte das Herzstück der menschlichen Erfüllung sind.

Potenzialentfaltung ist also kein Prozess der Zielerreichung, sondern ein Vorgang der Selbstwerdung. Aktivitäten, die aus dem wahren Selbst kommen, werden nicht als Arbeit empfunden, sondern als freudvolle Erfüllung erlebt – eine Erfahrung, die viele Menschen aus ihren Beziehungen oder Hobbys kennen. Das In-Einklang-Bringen der Persönlichkeit mit dem inneren Wesen macht den Unterschied zwischen Existenz (Werden) und Lebendigkeit (Werden + Sein) aus. Das Konzept der Work-Life-Balance wird überflüssig, da man seine Lebendigkeit in jedem Moment maximieren möchte und alles unterlässt, was sie beeinträchtigt. Zum Beispiel einen besser bezahlten Job anzunehmen, der die Autonomie einschränkt.

Selbstverwirklichung bedeutet, Unterscheidungsklarheit zwischen Gedanken und Wirklichkeit zu entwickeln. Man wird zu seinem wahren Selbst, indem Identifikationen als unwahr erkannt und aufgegeben werden; übrig bleibt das Wahre. Carl Gustav Jung nannte diesen Vorgang Individuation. Neben dem energetischen Profiling ist die Beobachtung des eigenen Erlebens das wichtigste Werkzeug. Es geht darum, die energetische Qualität von Erfahrungen wahrzunehmen: Wann fühle ich mich wohl? Was inspiriert mich? Was tut mir nicht gut, obwohl ich glaube, dass es so sein sollte? Alle großen und kleinen Dinge des Lebens spielen eine Rolle – auch die Lieblingstasse, aus der der Kaffee besser schmeckt. Die Dinge, die uns am meisten nerven, beinhalten das größte Potenzial. Manchmal liegt in dem, was wir am heftigsten ablehnen, unsere wahre Berufung.

Wie Transformation geschieht

Transformation geschieht durch Selbsterkenntnis. Mit jeder unwahren oder begrenzenden Überzeugung, die aufgelöst wird, wird das innere Feuer der Seele stärker. Sie rückt in den Vordergrund und irgendwann übernimmt sie die Führung des Lebens.

Wenn die Seele wahrgenommen wird, erhält man von innen die richtige Führung, was zu tun und was zu lassen ist, was wahr und was falsch ist im Denken, Fühlen und Handeln. Ihr reines Wesen und ihr Einbezug der inneren und äußeren Natur sind eine höhere Ordnung von Wahrheits- und Wertebewusstsein, sie sind dem Göttlichen verpflichtet. Seelenbewusstsein ist ein Ort der inneren Ruhe und Klarheit.

Unser USP liegt darin, dass wir aus der Seelenebene auf die Dinge schauen und erkennen, welche unbewussten Konstruktionen ein Problem verursachen. Es geht darum, zu durchschauen, wie der Verstand mit seinen einschränkenden Überzeugungen die Unwahrheit erzeugt, gegen die sich das seelische Wesen zur Wehr setzt. Je mehr Freiheit im Denken erreicht wird, desto klarer kann die Seele wahrgenommen werden und ihre Führungsrolle einnehmen.

Der blinde Fleck unserer Wissenschaft

Kein bekanntes wissenschaftliches Entwicklungsmodell integriert die seelische Reife des Menschen – auch nicht jene, die spirituelle oder transpersonale Stadien berücksichtigen. Doch das Leben dient der Entwicklung und Vervollkommnung der Seele. Daraus folgt nicht nur die Existenz eines apriorischen Entfaltungsmusters, das Aristoteles Entelechie nannte und Grundvoraussetzung für ein gelingendes Leben oder Eudaimonia ist. Die Ermittlung dieses Musters durch energetisches Profiling ist Teil unseres Angebots. Noch wichtiger ist, dass die Seelenreife den Rahmen setzt, innerhalb dessen Entwicklung überhaupt möglich ist.

Eine junge Seele hat noch keinen Zugang zu ihrer Innerlichkeit. Sie erprobt ihre Kräfte mit Begeisterung, strebt nach mehr Macht, Ruhm, Erfolg, und Anerkennung – oft ohne Rücksicht auf die Mittel, denn jedes Potenzial kann positiv oder negativ gelebt werden. Die Unterschiede im Reifegrad der Menschen sind weitaus größer, als es Persönlichkeitsentwicklung und Assessments vermuten lassen. Diese kollektive Unkenntnis führt zu strategischen Fehlern im Umgang mit Machthungrigen jeder Couleur. Es kommt nicht darauf an, was Menschen sagen. Ihr Handeln – und noch unbestechlicher – ihr Resonanzmuster zeigt, wie sie sind. You can´t fake energy.

Fazit Transformation Coaching

Transformation Coaching ist Unterstützung bei der Freilegung und Entfaltung des wahren Selbst, der Seele. Es geht um ein tieferes, wahrhaftigeres Leben, voller Lebendigkeit und Facettenreichtum. Selbsterkenntnis ist gleichbedeutend mit unbestechlicher Freiheit. Es macht unabhängig von den Meinungen anderer, von Bestätigung von außen – und von den Umständen.

Insiderooms – The Essence of Transformation

Wir erschließen das volle Potenzial Ihres Unternehmens – eine Veränderung des Seins, nicht nur ein Konzept. Wie das funktioniert? Mehr erfahren.